Digitalradio

Allgemeines

DRM steht für Digital Radio Mondiale und ist ein Verfahren, das es erlaubt, in den derzeitigen AM Bereichen digital zu senden. Die dabei erreichte Klangqualität ist um einiges besser als die des bisherigen AM-Radios, wird allgemein als UKW-nahe bezeichnet, allerdings in Mono.

Klangbeispiele

Die folgenden Klangbeispiele zeigen, wie gut DRM bereits klingt. Allerdings scheint erst ab 20kbps eine annehmbare UKW-nahe Mono-Qualität erreicht zu werden, wie das Klangbeispiel mit geringerer Bitrate zeigt:

RTL_3_209.mp3 (1.220.023 Byte, 20,9kbps)
RTL_5_209.mp3 (862.041 Byte, 20,9kbps)
RTL_6_145.mp3 (991.818 Byte, 14,5kbps)
RTL_6_209.mp3 (1.005.609 Byte, 20,9kbps)
RTL_7_209.mp3 (1.704.020 Byte, 20,9kbps).
RTL_6_247.mp3 (998.713 Byte, 24,7kbps).
stereo_347.mp3 (2.383.621 Byte, 34,7kbps).
NRK P3(8.176.536 Byte, 20,9kbps).

Weitere Klangbeispiele der Deutschen Welle:
DW_1_209.mp3 (930.377 Byte, 20,9kbps).
DW_3_182.mp3 (945.424 Byte, 18,2kbps).

[vielen Dank an Carsten Knütter für die Bereitstellung der Klangbeispiele]

Wie DRM sonst klingt, kann man sich hier anhören. Ein Klangbeispiel der Stereosendung, die in einem der Tests lief, kann man sich hier anhören. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass Stereo-Betrieb später zur Regel gehört, schon alleine aufgrund der geringen Bandbreite, die zur Verfügung steht.

Sendungen

Auf Kurzwelle hat nun der Regelbetrieb für DRM Sendungen begonnen. Die Deutsche Welle sendet von Jülich, Wertachtal und Sines (Portugal) aus DRM-Sendungen. Auch die Stimme Russlands, die BBC, Radio Netherlands und Radio Sawa sind mit von der Partie. RTL Radio sendet auf 6095 kHz werktags tagsüber ein Testprogramm mit verschiedenen Programmen des RTL Konzerns aus unterschiedlichen Ländern.

Auf Lang- und Mittelwelle herrscht derzeit noch Testbetrieb. Von Burg bei Magdeburg wird auf 531kHz das Programm 531 digital abgestrahlt. Das DeutschlandRadio Berlin sendet zeitweise auf 855kHz aus Berlin. Auf 1485kHz sendet aus Berlin das Kaufradio, welches auch über DAB in Berlin zu empfangen ist. Zur IFA wurden zusätzlich Testsendungen auf 693kHz empfangen. Simulcast-Tests (gleichzeitige Ausstrahlung von analogen AM-Signalen und DRM) konnten auf 603kHz und 177kHz empfangen werden.

Eine genaue übersicht über Sendezeiten und Frequenzen finden Sie hier.

Aktuelle MW- und LW-DRM-Sendungen aus Deutschland sind auch wie die analogen LW/MW-Sendungen in die UKW-Frequenzlisten mit eingearbeitet.

Empfängersituation

Für DRM ist aufgrund der neuen Übertragungstechnik ein neuer Empfänger notwendig. Auf der diesjährigen IFA wurden standalone Empfänger vorgestellt. Diese basieren aber noch auf einer relativ stromverbrauchenden DSP-Empfängerversion. Für die nahe Zukunft kann man aber wohl "richtige" standalone DRM Empfänger erwarten.

Damit aber auch Privatanwender DRM empfangen können, gibt es die Möglichkeit,bestimmte Empfänger (wie z.B. den beliebten Weltempfänger Sangean ATS 909) zu modifizieren. Diese erzeugen dann ein Signal, welches an einen einfachen Home-PC mit Soundkarte geschickt wird. Dieser dekodiert dieses Signal und erzeugt das Audio Signal sowie entsprechende Informationen aus den Datendiensten.

Entsprechende Empfängermodifikationen sind bei Charly Hardt oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu bekommen. Die entsprechende Software gibt es unter folgenden Links:

Ein Open-Source Softwareprojekt der TU-Darmstadt (DREAM) lässt sich unter folgendem Link downloaden. Es ist kostenlos erhältlich, beherrscht aber leider nicht die Dekodierung von SBR (klingt deshalb dumpfer bei MPEG4-SBR Abstrahlungen).

http://www.tu-darmstadt.de/fb/et/uet/drm.html

Für ca. 60 Euro erhält man unter folgender Adresse das "DRM Software Radio". Dies ist wohl die derzeit ausgereifteste Software und bietet besonders bei SBR abgestrahlten Audio Sendungen sehr gute Klangqualität

http://www.tu-darmstadt.de/fb/et/uet/drm.html

Für die Modifizierung kann man, wenn man selber Bastler ist, unter dem folgenden Link einen relativ billigen Bausatz bestellen.

http://www.sat-schneider.de

Der Link für interessierte zur (relativ teuren) Originalsoftware des FH-IIS:

http://www.iis.fhg.de/dab/products/drmreceiver/index.html

Übertragungstechnik

Genauere Information zur eingesetzten Technik finden Sie auf der deutschsprachigen Seite DRM-Info sowie auf den Seiten der ADDX. Hier gibt es auch aktuelle Informationen sowie ein Forum.

weiterführende Links

http://www.drm-info.de/
http://www.drm.org/
http://www.drm-national.de/
http://www.drm-dx.de/

Allgemeines

DAB oder "Digital Radio" ist ein neues digitales Hörfunksystem, welches die schwierige Aufgabe angetreten hat, das heutige UKW-Radio abzulösen. Da die Einführung von DAB sehr zäh verläuft, ist man nun von dem Gedanken, UKW schnell abzulösen, abgekommen und sieht DAB eher als Ergänzung zu UKW. Die Zukunft im terrestrischen Radio wird also in jedem Fall aufregend: das herkömmliche bekannte UKW, DAB und DRM als Ergänzung. DAB bietet gegenüber UKW störungsfreieren Empfang sowie CD-nahe Qualität.

Technik

Im Unterschied zu UKW werden bei DAB sog. Gleichwellennetze eingesetzt, d.h. jeder Senderstandort eines Netzes sendet auf der selben Frequenz. Die einzelnen Sender auf gleicher Frequenz stören sich nicht gegenseitig wie bei UKW, sondern ergänzen sich. Durch Einsatz von Gleichwellennetzen lassen sich effektiv Frequenzen sparen. Dadurch und durch den Einsatz von MPEG 1 Layer 2 Kompression bringt man gegenüber UKW um einiges mehr Radiostationen in einem Frequenzbereich unter. Ausgestrahlt werden die Programme in sog. Ensembles, d.h. pro Senderkette wird ein Ensemble ausgestrahlt. In ein Ensemble passen für gewöhnlich 6-7 Programme in CD-naher Qualität. DAB sendet, da das UKW-Band bereits voll belegt ist, im Band III (200MHz), das ist ein Bereich, der bisher auch vom TV benutzt wird. Der Kanal 12 ist bereits bundesweit für DAB reserviert. Weitere Kapazitäten wurden im sog. L-Band bereits gestellt, welches sich aufgrund der hohen Frequenzen (1,4GHz) nur für lokale Versorgung eignet und wohl auch zukünftig nur in Städten verwendet wird, obwohl bundesweit 2 Abdeckungen pro Region im L-Band vorgesehen sind. Derzeit ist in Deutschland pro Bundesland ein Ensemble belegt. Zusätzlich gibt es in einigen städtischen Regionen noch ergänzende Lokalensembles.

Zukunft

Das Band III wird parallel zu DAB auch für DVB-T verwendet werden. DVB-T soll die analoge TV-Abstrahlung ablösen und bietet gegenüber Analog-Empfang eine höhere Programmauswahl. Auch hier ist der Einsatz von Gleichwellennetzen möglich. Außerdem bringt man pro TV-Kanal statt bisher 1 nun 3-4 TV-Programme unter. Während bisher analog die ARD im Band III (K5-11) sendet, sowie ZDF, Dritte und Privatsender im UHF-Bereich (K12-60) senden, soll auch zukünftig diese Aufteilung fortbestehen. So soll also zukünftig dann wohl im Band III ein ARD-Paket mit 3 Programmen, im UHF-Bereich ein ZDF Paket mit 4 Programmen und ein regionales Paket mit dem bisherigen Dritten und 3 weiteren Programmen, sowie 3-4 zusätzliche Pakete mit Privatsendern abgestrahlt werden.

Für DAB scheint die Planung also so auszusehen, dass K11 vollständig für DAB genutzt werden kann. K5-10 ist zunächst DVB-T vorbehalten, wird aber, da für das ARD DVB-T-Paket dank Gleichwellennetzen nur wenig Kapazität verwendet wird, auch für DAB einige Kapazitäten bereitstellen (vermutlich für Regionalpakete). Zukünftig sollen dann wohl 2 landesweite Ensembles, 1 bundesweites und mehrere regionale Ensembles abgestrahlt werden.